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#anti-aging
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terstützen, negative Gene abschalten.
Der genetisch richtige Lebensstil, so das
Fazit des strunzschen Jungbrunnens, kann
unsere Zellen 120 Jahre lang fit halten.
Dafür muss man sich täglich intensiv (!)
bewegen, essenwie der Steinzeit-Mensch
(Fleisch und Gemüse) und vor allem
Stress meiden.
Was die Zellenwirklich schädigt
ZudenbekanntenAltmachernzählenÜber-
gewicht und Stress, denn ein dauerhaft er-
höhter Insulin- und Cortisolspiegel ver-
kürzt die Telomere, die an den Enden der
Chromosomen sitzen. Erst in jüngster Zeit
hat die Wissenschaft entdeckt, dass auch
chronischeEntzündungenein Jugendkiller
sind. Strunz: „Viel Getreide und gesättigte
Fette in der Ernährung sowie Umweltgifte
und Überanstrengung fördern entzündli-
che Prozesse.“ Die Folge von erhöhten Ent-
zündungsfaktoren im Blut reichen von
Herzinfarkt, Migräne, Gelenksschmerzen
bis zuDepression.
Die klassischenZivilisationsleiden lassen
sich – wie in vielen Studien belegt – durch
Ernährung bekämpfen. Gesunde Fette aus
Oliven-, Leinöl und Fisch sowie viel Eiweiß
und null Kohlenhydrate sind daher die Ba-
sis der „ForeverYoung“-Kost.
Wer Strunz kennt, weiß: DieBasis seines
Anti-Aging-Programms ist Bewegung.
Während er früher vor allem den Ultra-
Leicht-Lauf mit einem Lächeln auf den
Lippen propagierte, gehts jetzt härter zur
Sache. Sowohl das Ausdauertraining als
auch Muskel-Work-out bestehen aus kur-
zen, aber intensiven Einheiten. Strunz:
„Man muss auch an die Belastungsgrenze
gehen. So holt man in kurzer Zeit das Ma-
ximumaus demTraining.“
Denk dich jung: So geht‘s!
Doch was nützen optimales Training und
richtige Ernährung, wenn das Gehirn alte
Programme fährt. Am besten man stellt
entspannung
Yoga und Meditation schulen
die Körper-Wahrnehmung, bauen altmachende
Stress-Hormone ab und bringen Glücksgefühle.
Tägliches Üben ist ein wahrer Jungbrunnen.
ulrich strunz.
Der deutsche Internist,
Bestsellerautor und
Fitness-Papst kommt
nach 15 Jahren mit
einer Neuauflage sei-
nes „Forever Young“-
Programmes.
Ulrich Strunz
im Interview
„Lebensstil ist
entscheidend!“
Sie legen ein Update Ihres ehemali-
gen Bestsellers „Forever Young“
vor. Was hat sich verändert?
ulrich Strunz:
Was wir damals nur
vermutet haben, ist heute wissen-
schaftlich bewiesen. Die Epigenetik
sagt, dass wir unsere Gene mit Bewe-
gung, Ernährung und Denken verän-
dern können. Unser Lebensstil hat also
Einfluss auf unsere Erbinformation. Und
das ist eine gute Nachricht, weil wir
nicht schicksalshaft die Krankheiten un-
serer Eltern bekommen müssen.
Die Strunz-Regeln von damals gel-
ten also auch heute noch?
ulrich Strunz:
Es ist nur alles kon-
sequenter. Heute weiß man, dass die
jung haltende Bewegung auch Intensiv-
Training beinhaltet. Und auch bei der
Ernährung ist man apodiktischer ge-
worden und lehnt Kohlenhydrate ab.
Wie sieht Ihr Tag aus?
ulrich Strunz:
Ich trinke morgens
einen Espresso und um 11 Uhr einen Ei-
weiß-Shake. Von 7 Uhr bis mittags bin
ich in der Praxis. Um 16 Uhr esse ich
Fleisch und Gemüse, abends eventuell
einen Eiweiß-Shake. Ich mache täglich
zwei Stunden Sport – Laufen und Kraft-
training.
Auch Yoga?
ulrich Strunz:
Das macht meine
Frau. Ich bin von meinemUnfall noch
gehandicapt und habe eine kaputte
Wirbelsäule. Ich war ein Jahr abhängig
von Morphium, aber mit Krafttraining
habe ich mich wieder aufgebaut. So wie
damals auch Hermann Maier.
Meditieren Sie auch täglich?
ulrich Strunz:
Jeden Abend min-
destens 30 Minuten. Ohne Meditation
kommen Sie in der heutigenWelt nicht
mehr durch. Ich konzentriere mich auf
ein Mantra, also einWort, und schalte
so mein Denken aus.
gesund
&
Fit